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Unser tägliches Brot – Wie sieht das Brot der Zukunft aus?

Weißbrot, Roggenbrot, Vollkornbrot -  die Auswahl ist groß: Allein in Deutschland gibt es über 300 verschiedene Brotsorten. Allen gemein ist dabei die wohl wichtigste Grundzutat: Mehl. Doch wie bei vielen Produkten bleibt auch, dass in Deutschland so beliebte Grundnahrungsmittel, nicht von Trends verschont – wie könnte also unser tägliches Brot zukünftig aussehen?

Während Weißbrot seit einiger Zeit immer mehr an Attraktivität verliert, nehmen vermehrt Vollkornbrote Einzug auf deutschen Tellern. Auch alte Urgetreidesorten wie Einkorn, Emmer und Dinkel erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Dabei spielt der Wunsch nach naturbelassenen Lebensmitteln mit einem hohen Nährstoffgehalt eine sehr wichtige Rolle. Vielen reicht das jedoch noch nicht aus. So greifen mehr und mehr Menschen zu nährstoffangereicherten Spezialbroten – ein klassisches Beispiel dafür sind Eiweißbrote. Reduziert im Kohlenhydratgehalt und gespickt mit proteinreichen Saaten verspricht das Low-Carb-kompatible Brot Unterstützung bei der Gewichtsreduktion. Solche Aussagen müssen jedoch mit Vorsicht genossen werden: Durch den hohen Gehalt an Körnern und Samen sind entsprechende Produkte nicht nur proteinreich, sondern auch sehr fetthaltig. Dies kann grade bei einer fettbasierten Low Carb Diät, bei der Kohlenhydrate häufig durch fetthaltige Lebensmittel ersetzt werden, zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Dass stetig an neuen Varianten altbewehrter Produkte getüftelt wird, zeigt auch das Ergebnis eines EU-Projekts: Das dabei entwickelte „Health Bread“ enthält als besonderen Bestandteil die vermahlene und fermentierte Aleuronschicht der Getreidekörner, die prozentual zwar den geringsten Anteil im Getreidekorn ausmacht, allerdings die meisten Vitamine und Spurenelemente enthält. Dadurch kann das sogenannte „Health Bread“ durchaus als gesündere Alternative zu herkömmlichen Broten angesehen werden.

Das Brot der Zukunft soll also besonderen Nährwertansprüchen gerecht werden und vergleichsweise gesund sein. Gesundheitliche Aspekte sind jedoch schon lange nicht mehr alleiniger Hauptgrund für die bewusste Lebensmittelauswahl. Gerade innerhalb der letzten Jahre ist ein weiterer Punkt immer weiter in den Fokus der Verbraucher und der Produzenten gerückt: Der Klimawandel. Aus welchen Zutaten Brot in ein paar Jahrzenten bestehen wird hängt somit nicht nur allein von der Rezeptur ab, sondern auch von der Verfügbarkeit der Rohstoffe, welche sich bedingt durch den Klimawandel ändern können. Die Suche nach besonders robusten Getreidesorten hat deshalb schon längst begonnen – genau wie die Suche nach alternativen Zutaten. Besonders interessant hierbei sind Insekten - Mehlwürmer, um genau zu sein. Durch ihren hohen Protein- und Nährstoffgehalt stellen sie nicht nur zu Fleisch eine echte und vor allem umweltfreundlichere Alternative dar. Sondern schon heute werden die malzig bis nussig schmeckenden Tiere als Mehl verarbeitet in spezielle Brote eingebacken und verleihen ihm so eine würzige Note. Nachteilig ist bisher der vergleichsweise hohe Produktionspreis, der sich allerdings mit einer steigenden Nachfrage verändern würde.

Wie genau das Brot der Zukunft nun aussehen wird ist bisher also nicht genau vorhersagbar. Schließlich hängt es nicht nur vom Konsumverhalten und temporären Trends, sondern auch von der Bioökonomie ab. Es bleibt also nur eins – abwarten, umschauen und ausprobieren.