Reaktiv oder proaktiv?
Wie Lebensmittelhersteller eine Personalisierte Ernährung konkret umsetzen können
Auch die foodRegio beschäftigt sich mit dem Thema Personalisierte Ernährung und hat im September ein Online-Event mit einer Fokusgruppe organisiert, bei dem drei ExpertInnen spannende Vorträge zu Teilbereichen der Personalisierten Ernährung hielten. Von Michael Gusko, dem Managing Director von GoodMills Innovation, gab es ein Update zum Markt der Personalisierten Ernährung und die Senior Managerin für Nutrition, Sybille Kautz, ebenfalls von GoodMills Innovation, stellte innovative Rohstoffe für die Personalisierte Ernährung vor. Abschließend berichtete Tim Schiederig über die kundenzentrierte Entwicklung von individuellen Ernährungslösungen der cerascreen GmbH.
Auch wenn das Interesse geweckt ist, stellt sich für die Lebensmittelindustrie immer noch die Frage, wie weit sie in der Personalisierten Ernährung gehen sollte. Sybille Kautz präsentierte daher in ihrem Vortrag zu innovativen Rohstoffen konkrete Beispiele, wie sich der Ansatz einer Personalisierten Ernährung in der Lebensmittelherstellung umsetzen lässt.
Die GoodMills Innovation hat sich dabei den Grundsatz überlegt, verschiedene Rohstoffe für spezielle Geschäftskunden-Bedürfnisse zu entwickeln, um so deren Produkte zu personalisieren. Das bedeutet, jeder Verbraucher kann sich aus einem Gesamtangebot ganz individuell jene Produkte aussuchen, die optimal zu seinem oder ihrem Stoffwechsel passen. Dabei lassen sich solche auswählen, die als Reaktion auf bestehende Probleme, wie Unverträglichkeiten, angeboten werden und solche, die proaktiv wirken, zum Beispiel für die Darm-Gesundheit oder einen konstanten Blutzuckerspiegel.
Konkret stellte Sybille Kautz verschiedene Getreideprodukte vor, die besondere Vorteile für die Gesundheit haben können. So kann der sogenannte 2ab-Urweizen eine tolle Alternative für Menschen sein, die unter einem Reizdarmsyndrom oder einer Weizensensivität leiden. Dieser Urweizen ist nicht nur besser verträglich, er hat zusätzlich auch noch Vorteile für das Immunsystem. Außerdem wurde der tatarische Buchweizen, mit seinen vielen Nährstoffen und gesundheitsfördernden Eigenschaften, wie der Senkung des Blutdrucks und einer Verbesserung des Langzeitblutzuckerwerts, genannt.
Zusätzlich wurde die sehr spannende Substanz Spermidin vorgestellt, die in Weizenkeim-Konzentrat vorkommt und den gleichen Prozess der "Zellreinigung"(die sog. Autophagie) im Körper auslösen kann, wie das Fasten. Eine mögliche Alternative also für Menschen, die alle zellreinigenden Vorteile des Fastens ohne den Nahrungsverzicht genießen möchten.
Wie im letzten Beitrag zum Thema Mikrobiom beschrieben, sind Ballaststoffe ein wichtiges Futter für unsere Darmbakterien. Ein Getreide, das sehr viel davon enthält, stellte Frau Kautz abschließend in ihrem Vortrag über innovative Rohstoffe vor. Der Wüsten-Weizen enthält dreimal so viele Ballaststoffe und sechsmal so viel resistente Stärke wie herkömmlicher Weizen und hat damit eine positive Wirkung auf den Blutzuckerspiegel und ist gut für die Verdauung sowie das Mikrobiom.
Mit diesem sehr interessanten Vortrag zeigte Sybille Kautz die Möglichkeiten für Lebensmittelhersteller auf, verschiedene Produkte für die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Kunden anzubieten, um so dem Wunsch nach mehr Personalisierung und Individualität entgegenzukommen. Dabei lassen sich Produkte für die individuelle Gesundheit sowohl im reaktiven als auch proaktiven Bereich anbieten. Die aktuelle Marktforschung zeigt, dass sich die Kaufentscheidungen in Richtung gesundheitsfördernder Produkte verschiebt – dazu möchten wir Ihnen im nächsten Beitrag einen genaueren Einblick geben. Schauen Sie bis dahin doch mal auf der Seite von GoodMills Innovation vorbei, um mehr Informationen zu erhalten.
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