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Ketogene Diät

In einem der letzten Artikel haben wir uns mit kohlenhydratreduzierten Kostformen, den Low Carb-Diäten, beschäftigt. Eine Extremform dieser Diäten stellt die sogenannte ketogene Diät dar. Sie gilt nicht nur als extrem im Sinne der Durchführung, sondern auch im Sinne der Auswirkungen, weshalb sie für viele als Wundermittel, um schnell Gewicht zu verlieren, gilt. In diesem Artikel erfahren Sie, inwiefern sich ketogene Diäten von Low Carb Diäten hinsichtlich der Ausführung und ihres Effektes unterscheiden.

Low Carb oder No Carb?

Eine genaue Definition für die Bezeichnung Low Carb gibt es aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Konzepte nicht. Allgemein versteht man darunter jedoch Kostformen, bei denen sich der Kohlenhydratanteil an der Gesamtenergieaufnahme um die 5-30% bewegt. Im Vergleich: Bei einer üblichen, ausgewogenen Ernährung nimmt man etwa 50% der Gesamtenergie über Kohlenhydrate auf. Die ketogene Diät, manchmal auch als „No Carb Diät“ bezeichnet, ist eine Extremform der Low Carb Diät. Sie zeichnet sich im Speziellen durch eine extrem geringe Aufnahme von Kohlenhydraten aus, was im Körper schließlich zu der Umstellung des Stoffwechsels hin zur sogenannten Ketose führt. Das bedeutet, dass der Körper, da er nicht mehr auf die übliche Energiequelle der Kohlenhydrate zugreifen kann auf Fett als Energieträger umsteigt. Bei der Verstoffwechselung der Fettsäuren entstehen dann die sogenannten Ketonkörper, die der Kostform ihren Namen geben. Diese werden primär genutzt um die Leistungsfähigkeit des Gehirns zu erhalten und können sogar im Urin nachgewiesen werden.  

Aufbau der ketogenen Ernährung

Grundsätzlich setzt sich unsere Ernährung aus drei Hauptgruppen zusammen: Kohlenhydrate, Proteine und Fette. Da bei der ketogenen Diät der Kohlenhydratanteil auf ein Minimum reduziert wird, müssen die anderen Komponenten im Vergleich zunehmen. Entsprechend hat vor allem Fett einen hohen Stellenwert in dieser Kostform und macht dabei oft 60% oder mehr der Energiezufuhr aus. Selten bis nie auf dem Speiseplan stehen stark kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Getreideprodukte, Erbsen, Bohnen, Linsen, Kartoffeln und zuckerreiche Obstsorten. Aber auch Fertiggerichte, Gewürzmischungen, Alkohol, Süßigkeiten, Softdrinks und Fruchtsäfte stehen auf der roten Liste, da sie oft viel Zucker enthalten. Ein Großteil des üblichen Nahrungsangebots fällt also weg. Umso wichtiger ist es deshalb, protein- und fetthaltige Lebensmittel ausgewogen zu wählen und sinnvoll in die Ernährung zu integrieren. Erlaubte Nahrungsmittel sind beispielsweise vielerlei Fleisch, fettiger Fisch, Milchprodukte, Eier, Nüsse, kohlenhydratarmes, vorwiegend grünes Gemüse sowie gesunde Öle.

Vor- und Nachteile der ketogenen Diät

Das Positive zuerst: Wenn sie konsequent durchgezogen wird, lässt sich mit der ketogenen Diät ordentlich Gewicht verlieren. Sie soll sogar durch den erhöhten Proteingehalt weitaus effektiver als fettarme Diäten sein. Auch Kalorien müssen bei dieser Diätform nicht gezählt werden. Zudem konnten positive Effekte auf Blutzuckerspiegel und Insulinsensitivität beobachtet werden, was möglicher Weise zum Abnehmerfolg beiträgt. Jedoch gibt es wie immer auch eine Kehrseite. Zum einen handelt es sich um eine ausgesprochen radikale Ernährungsform. Dadurch wird dem Anwender viel Disziplin und Durchhaltevermögen abverlangt. Auch die Umstellung auf eine stark kohlenhydratreduzierte Kost fällt vielen schwer, da sie oft von Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Verdauungsproblemen oder Abgeschlagenheit begleitet wird. In dem Fall bietet sich ein sanfter Einstieg über eine Low Carb Diät an. Körperliche Nebenwirkungen der ketogenen Diät wurden bisher nicht berichtet. Da es sich jedoch um eine wirklich radikale Umstellung der Ernährung handelt, die dem Stoffwechsel viel abverlangt und die den Anwender vor große Herausforderungen stellt, sollte sie stets unter ärztlicher Beobachtung durchgeführt werden, um mögliche Mangelzustände vorzubeugen.

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