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Fit bleiben mit Spermidin

Mit jedem Tag werden wir älter – und mit uns unsere Zellen. Seit je her ist die Wissenschaft bemüht, den Alterungsprozess möglichst lange hinauszuzögern. Ein neues Superfood liefert nun vielversprechende Ergebnisse. Das natürliche Polyamin „Spermidin“ konnte in Laborversuchen mit Fadenwürmern und Hefen eine lebensverlängernde Wirkung zeigen. Erste Studien konnten daneben auch Hinweise auf eine Verbesserung der kognitiven Funktion im Alter und eine protektive Wirkung gegenüber kardiovaskulären Erkrankungen liefern. Auch ein verringertes Demenzrisiko und eine erhöhte Gedächtnisleistung konnten mit Spermidin in Verbindung gebracht werden. Es handelt sich hierbei um eine in allen lebenden Organismen vorkommende, körpereigene Substanz, die aber auch zusätzlich durch die Nahrung aufgenommen oder von Darmbakterien produziert werden kann. Mit zunehmendem Alter, sowie bei einer Verlangsamung des Stoffwechsels durch verschiedene Erkrankungen, sinkt der Spermidingehalt im Körper, was den Alterungsprozess begünstigen soll. Hier könnte eine spermidinreiche Ernährung zur Verbesserung der Einschränkungen eingesetzt werden. Doch was ist dran an der Theorie?

Wie wirkt Spermidin?

Im Rahmen der fortläufig stattfindenden Zellalterung muss der menschliche Körper jeden Tag beschädigte Zellbestandteile abbauen und in ihre Einzelteile zerlegen, um diese Bausteine gegebenenfalls wiederzuverwenden. Dieser Recyclingprozess der körpereigenen Zellreinigung wird auch als Autophagie bezeichnet. Dieser Prozess trägt dazu bei, unsere Zellen jung zu halten und Krankheitserreger abzuwehren. Da die Spermidinkonzentration mit dem Alter abnimmt, wird dadurch auch der Autophagieprozess beeinträchtigt, was wiederum Alterungsprozesse und die Infektneigung begünstigt. Durch eine erhöhte Zufuhr von Spermidin – so der Gedanke – soll das zelleigene Reinigungssystem in Schwung gehalten werden und somit die Zellalterung hinauszögern. In der Tat konnten in Mausstudien solche Effekte beobachtet werden: Die bereits erwähnte kardio-protektive Wirkung scheint mit einer verminderten Telomerverkürzung im Zusammenhang zu stehen. Da Telomere die Enden der Chromosomen, das heißt unseres Erbgutes, vor Schädigungen und Abbau schützen, nehmen sie eine zentrale Rolle in unserem Alterungsprozess ein.

Sollte sich nun jeder Spermidin-reich ernähren?

Erste Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass sich eine erhöhte Spermidinzufuhr positiv auf die Gesundheit auswirken könnte. Somit kann eine spermidinreiche Ernährung durch zum Beispiel Weizenkeime, Käse, Sojaprodukte oder Hülsenfrüchte, einen positiven Einfluss haben. Von der Einnahme von Wirkstoffkonzentraten muss jedoch zum heutigen Zeitpunkt abgeraten werden. Zum einen sind bisher nur sehr wenige Humanstudien verfügbar, die die Wirksamkeit im Menschen bestätigen – denn Ergebnisse aus Tierversuchen lassen sich nicht direkt vom Tier auf den Menschen übertragen. Zum anderen ist die Bioverfügbarkeit extern zugeführten Spermidins bisher nicht ausreichend untersucht. Weshalb noch keine gesicherten Aussagen zu der tatsächlichen Aufnahme des Spermidins in unseren Körper gemacht werden können. Bis aussagekräftige Studienergebnisse vorliegen, gilt also wie immer der Hinweis, dass eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung – gegebenenfalls in Rücksprache mit einem Ernährungsexperten –  sowie regelmäßige Bewegung die bevorzugte Strategie sein sollte, um gesund zu altern.

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